Hummelkästen
Rund 30 Hummelarten gibt es in Deutschland. Viele der Arten sind heute stark gefährdet. Nur etwa 6 Arten kommen regelmäßig im Siedlungsbereich vor. Für diese Arten kann man im Garten oder auf dem Balkon Nistkästen anbieten. Eine Garantie für die Besiedlung gibt es nicht, allgemein werden die Kästen jedoch gut bezogen.
Einen eigenen Hummelstaat zu beherbergen und diesen übers Jahr wachsen zu sehen, ist eine faszinierende Erfahrung für jeden Naturfreund. Die friedlichen Hummeln wachsen einem schnell ans Herz. Für Kinder ist diese Form, Natur aus nächster Nähe zu beobachten, besonders wichtig und stärkt das Umweltbewusstsein. Die einjährigen Hummelstaaten versorgen sich weitgehend selber. Zusätzliches Füttern mit Zuckerwasser (50%ige Haushaltszuckerlösung oder besser eine Lösung aus Haushaltszucker und Fruchtzucker im Verhältnis 1:2) ist aber möglich und wird von den Hummeln gerne angenommen. Die flüssige Nahrung wird in Legobausteinen oder ähnlichem auf dem Flugbrettchen oder im Vorbaukasten angeboten. Ansonsten versorgen sich die Tiere natürlich selber und bestäuben dabei die Blüten in der Umgebung. Je blütenreicher das Umfeld, desto besser haben unsere kleinen Haustiere es. Daher sollte man auch auf geeignete Blütenpflanzen achten.
Aufstellung des Kastens
Um ein Überhitzen des Kasteninhalts zu vermeiden, darf der Kasten nicht in praller Sonnenlage stehen. Halbschatten ist am besten. Der Kasten sollte an einer ungestörten Stelle bodennah auf der Erde oder dem Balkon aufgestellt werden. Das Einflugloch sollte nicht zur Wetterseite zeigen.
Die ersten Hummelköniginnen tauchen etwa im März auf. Ab dieser Zeit lohnt es sich, den Hummelnistkasten nach draußen zu stellen. Nach Absterben des stets einjährigen Hummelvolkes kann der Kasten gereinigt und trocken gelagert werden. Im kommenden Jahr wird er einem neuen Volk ein Heim bieten.
Hummelköniginnen suchen sich im Frühjahr aktiv einen Nistraum. Hummelnistkästen werden gerne angenommen. Sollte dieses von alleine nicht klappen, so kann man nachhelfen und eine Königin, die in der Nähe eindeutig nach Hohlräumen sucht, in der hohlen Hand fangen und durch das Einflugloch in den Kasten setzen. Das Loch sollte noch 1 bis 2 min verschlossen bleiben, um die Hummel nicht gleich abfliegen zu lassen. In den meisten Fällen lassen sich Hummeln dadurch von dem angebotenen Kasten überzeugen.
Die Jungköniginnen einiger Hummelarten kehren mit großer Zuverlässigkeit wieder in ihr Geburtsnest zurück (z.B. Steinhummel, Gartenhummel). Hat man in einem Jahr ein erfolgreiches Nest beherbergt, so kommen im kommenden Frühjahr die Jungköniginnen hierher zurück. Nur eine der Königinnen kann aber den Kasten wieder beziehen. Bieten Sie in dem Falle mehrere Kästen an!
Weitere ausführliche Informationen zur Hummelhaltung finden Sie im Internet unter www.hymenoptera.de/html/schutz/nisthilfe1.php
|